Flüssigseife selbst gemacht

FLÜSSIGSEIFE ganz einfach selbst gemacht

Es gibt Dinge, auf die können wir hier zu Hause schlecht verzichten – flüssige Seife zum Beispiel. Mit den Kindern ist da ein Seifenstück zum Hände waschen zwischendurch eher unpraktisch. Das Seifenstück flutscht regelmäßig irgendeinem durch die Finger, schießt quer durchs Bad, löst sich selbst in einer Lache aus Seifenwasser in der Schale auf… du weißt was ich meine. Kurzum, Seife aus dem Spender ist da schon was feines. Da wir hier aber komplett auf feste Seife umgestellt haben und ich noch nicht einmal mehr gewillt bin Flüsigseife im Nachfüll-PLASTIK-pack zu kaufen – abgesehen davon, dass ich in der Haupsache WASSER kaufe, was somit unnötiges Gewicht auf den Transport schlägt – blieb mir nur der Versuch, diese flüssige Seife selbst herzustellen.

Und da es wirklich so simpel und das Ergebnis so gut ist, sollte das jeder mal versuchen. Es braucht weder viel Zeit noch besondere Zutaten und schwups, schon ist die Seife fertig!

Flüssigseife Zutaten
Du brauchst nur Seifenflocken (aus einem festen Stück Seife gerieben), etwas Öl und Honig, vielleicht noch Glycerin, und ätherische Öle um einen individuellen Duft zu kreieren

Zutaten

  • ca 25 – 30g Seifenflocken (Ich habe einfach ein Stück feste Seife mit der Reibe meiner Küchenmaschine aufgerieben, das geht aber auch per Hand oder alternativ kann man Seifenflocken als Grundstoff auch direkt kaufen)
  • 500ml Wasser
  • 1 TL Öl (ich habe Kokosöl genommen, es geht aber jedes Öl, auch das Olivenöl aus der Küche zum Beispiel)
  • 1 TL Honig (der sorgt dafür, das es einen samtigen Schaum gibt)
  • 1 TL Glycerin (optional, spendet noch ein wenig Feuchtigkeit)
  • ein paar Tropfen ätherisches Öl (falls die Ausgangsseife keinen oder nur wenig Duft beiträgt oder du einen eigenen Duft kreieren möchtest)
Und so gehts:

Seifenflocken auflösen

Seifenflocken auflösen
Die Seifenflocken mit 500ml Wasser in einem Topf auflösen

Fange am besten erst mal mit den 25g an und löse diese im Wasser durch einmaliges Aufkochen auf. Erst nach dem abkühlen zeigt sich nämlich die fertige Konsistenz und erst danach solltest du entscheiden, ob dir das ganze zu dünn oder vielleicht doch schon zu dick ist.

Seifenlöung aufkochen
Die Seifenlösung unter rühren zum kochen bringen

Seifenlösung kurz aufkochen

Sobald die Lösung kocht kannst du die Platte schon wieder abdrehen – alle Seifenflocken sind dann geschmolzen und aufgelöst. Danach ist die Lösung wässrig und klar und sollte während des Abkühlens immer mal gerührt werden damit sich keine Klumpen bilden. WICHTIG: Wirklich warten bis die Masse richtig abgekühlt und eingedickt ist. Dann kannst du entweder noch zum weiteren andicken Seifenflocken hinzugeben und noch mal aufkochen (nicht versuchen die paar Flocken einfach nur einzurühren, die lösen sich nicht auf und das Ergebnis ist am Ende ein Kleisterschaum) oder mit etwas Wasser noch etwas verdünnen.

Abkühlen lassen,Konsistenz prüfen und veredeln

Seifenlösung Konsistenz
Stimmt die Konsistenz, kann die Seife ein letztes Mal leicht erwärmt werden, um das Öl und den Honig darin aufzulösen
Seifenlösung Kokosöl
1 Teelöffel Öl gibt der flüssigen Seife noch eine rückfettende Komponente
Seifenlösung Honig
Der Honig sorgt dafür, das die Seife einen angenehmen Schaum entwickelt

In meinem ersten Flüssigseifenversuch habe ich keinen Honig verwendet und sie hat kaum geschäumt. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein und habe es dieses Mal einfach besser gemacht aber das Gesamtergebnis mit dem Honig ist deutlich angenehmer geworden. Die Seife schäumt natürlich nicht wie ein fertiges Produkt, klar auch, sind ja keine extra Schaumbildner mit hinzugefügt. Aber hier finden alle die cremige, leicht schäumende Konsistenz unserer Seife wirklich schön.

Glycerin spendet Feuchtigkeit

Seifenlösung Glycerin
Ein Teelöffel Glycerin gibt der Seife noch einen geschmeidigen, feuchtigkeitsspendenden Effekt

Auch Glycerin hatte ich meinem ersten Seifenversuch nicht mit drin, da hatte ich wirklich nur Seifenflocken, Wasser und Öl verwendet. Die Seife mit zusätzlichem Honig und Glycerin macht meiner Meinung nach aber im Ergebnis einen deutlichen Unterschied.

Fertig ist die selbstgemachte Flüssigseife

Flüssigseife fertig
Die fertige Seife abfüllen und fertig ist deine selbstgemachte Flüssigseife

Wenn die Seife komplett abegekühlt ist und die Konsistenz gefällt, dann nix wie ab damit in den Spender. Vielleicht willst du vorher noch ein paar Tropfen ätherischer Öle hinzufügen, das ist dir überlassen. Die Menge reicht aus um einen Spender 3 bis 4 mal zu füllen. Ich habe den Rest als Vorrat in eine Flasche abgefüllt.

Achte auf Palmölfreie Zutaten

Noch ein letztes Wort zur Seife und auch zum Glycerin. Wenn du ein Stück Seife kaufst empfehle ich dir darauf zu achten, das die Seife nicht mit Palmöl verseift wurde. Das ist bei Pflanzenölseifen – auch aus dem Naturkosmetiksektor(!) – leider oft der Fall. Auch pflanzliches Glycerin wird aus Palmöl gewonnen – Palmölfreie Alternativen gibt es aber zum Beispiel hier. Palmöl stammt in Bio-Produkten zwar aus zertifiziertem, nachhaltigem Anbau, trotzdem ist meines Erachtens nach weder das eine noch das andere empfehlenswert. Die Palmölplantagen tragen zur Zertstörung nicht nur von Regenwald, sondern auch von Lebensräumen, Böden und Artenvielfalt bei, ganz zu schweigen von den Zuständen für die Bauern und Arbeiter, die auf den Plantagen und durch die Firmen herrschen. Wen es näher interessiert, der findet hier weitere Informationen.

Die RSPO, die Zertifizierungsstelle für einen geregelten Anbau ist zwar ein guter Anfang aber hat auch ihre Grenzen und Schwächen. Ich glaube, die Probleme und Lösungen liegen ganz woanders – meiner Meinung nach sollte ein streng kontrollierter Vertragsanbau die Plantagenflächen auf ein gesundes Maß bringen und den Preis für Palmöl auf einen gerechten Wert stabilisieren. So würden in meiner Welt Hersteller vermehrt auf günstigere Alternativen umsteigen und nur noch dort das Palmöl zum Einsatz kommen, wo seine Eigenschaften wirklich gebraucht werden. Und das Produkte auch ohne Palmöl auskommen, unter Verwendung von zum Beispiel Sonnenblumen- oder Rapsöl, das zeigen mittlerweile genügend Hersteller.

Ein Nachtrag zur Haltbarkeit

Die selbstgemachte flüssige Seife ist nicht wirklich lange haltbar. Sobald Wasser als Zutat mit im Spiel ist, wird auch die Verkeimung zum Thema. Ohne die Seife zu konservieren hält sich die Seife daher nur über einen kurzen Zeitraum. Das gilt übrigens für alle selbstgemachten Sachen die Wasser enthalten. Deswegen versuche ich mittlerweile, selbst hergestellte Produkte in trockener Form zu erschaffen (wie zum Beispiel das Waschpulver) oder ich konserviere, wie zum Beispiel das selbstgemachte Leinsamen Haargel.

Eine Antwort zu „FLÜSSIGSEIFE ganz einfach selbst gemacht“

  1. […] mit diesen Alternativen vom Aufwand und Nutzen her zurecht komme. Cremes und Salben, Waschmittel, Flüssigseife, Putz- und Reinigungsmittel stelle ich seit diesem Jahr her. Ein paar Rezepte habe ich ja dazu auch […]

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1 Kommentar zu “FLÜSSIGSEIFE ganz einfach selbst gemacht

  1. Pingback: PLASTIKFREIES Shampoo-Konzentrat - WERTstoff.blog

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