WIE alles begann – oder „DREIMAL darfst du raten“

Ich gebe zu, das Letzte Ostern ist schon lange her aber dieser Beitrag soll auch nicht direkt um Ostern handeln sondern vielmehr erklären, warum ich das hier überhaupt mache. Stein des Anstoßes war nämlich ein gut gemeintes Ostergeschenk einer Freundin für unsere drei Kinder. Sie wollte ihnen etwas schenken, was weniger Süßigkeiten enthält und dafür etwas, was auch über Ostern hinaus noch Gebrauch findet. Deshalb entschied sie sich für ein Produkt von Milka in Kooperation mit Playmobil (!) denn die Verpackung ließ sie darauf schließen das – na was wohl? Dreimal darfst du jetzt raten was wohl in dieser irrsinnigen Plastikverpackung so alles drin war… Die Form lässt es ja schon vermuten, oder? Na komm schon, trau dich, wird wohl eine Playmobil Spielfigur drin sein…

Leider weit gefehlt, auch hier zu Hause sind wir alle drauf reingefallen. Die Kinder hatten sich schon riesig gefreut doch zu unser aller Enttäuschung befanden sich in den „schönen“ Dosen nur Schokoeier und AUFGEPASST: 2 Aufkleber mit BILDERN von Playmobilfiguren!!!

Traurig aber wahr

Verbrauchertäuschung und Verlockung

Was für eine Verbrauchertäuschung!!! Nach längerem Suchen vorne auf der Dose über einem Hinweis, dass keine Figur drin ist hatten wir dann auf der Rückseite endlich die entscheidende Information gefunden. Wobei allein von der Bebilderung meines Erachtens immer noch nicht klar und deutlich wird, worum es sich dabei wirklch handelt.

DAS ist drin

Ich hatte mich damals wieder einmal so geärgert über die Industrie die uns zum Narren hält, Rohstoffe in inflationärer Verschwendung verbraucht und sinnlose Produkte in Serie produziert, dass ich mir schwor, nicht weiter ruhig zu bleiben. Zu oft schon habe ich hier zu Hause geschimpft und gewettert und versucht, wenigstens meinen eigenen selbst verschuldeten Umweltschaden so gering wie möglich zu halten. Aber was ist meine eigene Mission, den Plastikverbrauch und Verpackungsmüll so gering wie möglich zu halten im Vergleich zu der weltweiten Verschwendung?

Mehrweg, Recycling und langfristige Nutzung

Ich glaube daran wenn wir den WERTSTOFF achten und sorgsam mit den Dingen umgehen, den Kunstoff nicht rigoros verteufeln sondern ihn gezielt und langfristig verwenden und nach Gebrauch zu 100% recyclen –cradle to cradle– dann ist der Welt schon eine Menge geholfen. Das geht aber nur, wenn der verarbeitete Kunstoff rein ist, nicht im Verbund und nicht mit anderen Materialen vermischt. Dann ist das Recycling eine großartige Geschichte. Und auch das Mehrwegsystem kann funktionieren wenn alle mitmachen. Aber dafür braucht es absolute Regeln ohne Ausnahme. Keine Einwegprodukte im gleichen Sektor und keine Ausnahmen.

Auch in der Verpackungsindustrie muss es endlich eine befriedigende und zukunftsweisende Regelung geben. Ich persönlich bin ein Fan von einer Steuer auf Verpackungen die die Unternehmen dazu zwingt ihren Verpackungswahnsinn aufzugeben. Es kann nicht sein, das Produkte so verpackt werden dürfen, dass der Inhalt den Verpackungswert unterschreitet. Es darf nicht sein das Lebensmittel foliert, eingeschweißt oder auf Styroporschalen gebettet in den Handel kommen, die aufgrund ihrer Beschaffenheit gar keiner weiteren Verpackung bedürfen. Das der Konsum in sehr vielen Fällen von der Verpackung geleitet wird… Ich weiß, jetzt begebe ich mich schon auf das Gebiet der freien Marktwirtschaft – Werbung und Wettbewerb. Natürlich will jeder sein Produkt bestens bewerben und verkaufen, und wenn sich ein Vorteil anbietet so wird er genutzt. Aber wenn ich mir unsere Welt so anschaue glaube ich brauchen wir gerade JETZT was ganz anderes und vor allem WENIGER!

Weniger ist mehr

Ich habe mein halbes Leben gebraucht um zu verstehen, dass das meiste, was wir vermeintlich brauchen nur ein Trugschluss ist und beschäftige mich seither mit der Reduzierung auf das Lebenswichtige. Brauche ich für jedes Körperteil für jede Tages und Nachtzeit eine eigene Creme? Brauche ich für Fliesen, Holz, Parkett und Vinyl ein eigenes Putzmittel, eines für die Toilette, eines für die Waschbecken, die Armatur und die Spüle? Brauche ich einen Backofenreiniger, eine Möbelpolitur, Holzpflege, Kunststoffreiniger? Wie viele Hosen brauche ich und wie viele Shirts? Diese Frage lässt sich auf so ziemlich alles beziehen denn wenn wir mal ehrlich sind brauchen wir die wenigsten Dinge wirklich, es ist nur vermeintlich schön sie zu haben.

Und welchen wahren Wert haben die Dinge? Ich glaube auch daran das Geld eine Stimme hat. Ich kaufe aus Überzeugung so viele Dinge von so vielen Herstellern nicht und setze damit ein Zeichen. Anderes kaufe ich nicht bzw. nicht in den Mengen die der Preis zulassen würde denn ich glaube, dass viele Produkte viel teurer sein müssten um dem wahren Wert gerecht zu werden. Fisch zum Beispiel darf nicht mit so meeresschändenden Methoden in riesigen Mengen gefangen werden das die Bestände in kürzester Zeit so dezimiert werden nur um ihn in großen Mengen „aufgrund der Nachfrage“ günstig verkaufen zu können. Die Greenpeace Liste bedrohter Fischarten im Einkaufsratgeber ist ein guter Indikator für dieses Verbrechen. Die meisten Kunden wissen davon aber leider nichts.

DU machst den Unterschied

Natürlich kann jetzt jeder sagen, dass das doch keinen Unterschied macht. DOCH! Wenn alle das machen macht es sehr wohl einen Unterschied! Und nun behalte ich diese Gedanken eben nicht mehr nur für mich sondern rede und schreibe jetzt auch noch darüber. Denn seit der Geburt unserer Kinder hat sich mein Blick in die Zukunft noch um eine Generation erweitert. Es geht hier nicht mehr nur um mich sondern auch um sie. Ich kann nicht ruhigen Gewissens die Ressourcen jetzt verbrauchen die der Zukunft gehören denn der Welterschöpfungstag rückt jedes Jahr vor.

Zudem habe ich schon früh damit begonnen die Dinge herumzudrehen um zu schauen was drin ist. Ellenlange Zutatenlisten über Inhaltsstoffe und Zusätze… Und worauf reduziert es sich wenn man alles wegstreicht was unnötig ist? Dann sind es nur noch ein paar Handvoll Zutaten. Ob bei Lebensmitteln, Kosmetik oder Reinigung, immer basiertes auf dem gleichen Kern. Und wenn man einmal damit angefangen hat nachzufragen und die Dinge nicht mehr nur als solches zu sehen und anzunehmen sondern zu hinterfragen, dann kann man nicht mehr damit aufhören – zumindest in meinem Fall war das so.

JETZT ist die Zeit und es ist nie zu spät

Damals schon hatte ich die Idee einen eigenen Laden aufzumachen in dem man alles Lose kaufen kann. Nudeln, Reis und Mehl -alles direkt aus dem großen Sack. Alle sollten ihre eigenen Behälter mitbringen. Vor allem Roh- und Grundstoffe aus denen man sich alles selbst herstellen kann. Meine Mama hat mir damals gesagt das wäre aus hygienischen Gründen nicht möglich bzw gesetzlich auch gar nicht erlaubt. Dabei habe ich es damals belassen. Ich war auch noch zu jung, ein Teenager. Heute freue ich mich über die vielen Unverpackt-Läden und sehe, das sich doch alles verändern lässt wenn nur der Druck groß genug und der Wille stark ist!

Dieser Blog hier soll also ein Abbild meines Versuchs sein ein nachhaltiges und umweltbewusstes Leben zu führen. Hier ist sicher für jeden was dabei, eine Einladung zum Nachmachen, Nachdenken und Neudenken. Es ist so schön Eigenes zu erschaffen und zu kreieren und zu wissen, dass man damit auch noch eine Menge gespart hat. Und damit meine ich nicht nur die Ausgaben sondern vor allem auch die Umweltbelastung und den eigenen Plastik Fußabdruck, der sich dabei so enorm reduziert. Deswegen mache ich das hier. Ich habe keine Ahnung wohin mich das führt aber ich hoffe und wünsche mir, dass ich dich, der du das gerade liest mit meinen Gedanken und Ideen inspirieren kann. Nimm dir was dir gefällt, probiere aus was sich leicht anfühlt und schreibe mir auch gerne wenn du der Meinung bist das hier noch was fehlt. Danke

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