Es gibt Zutaten in der Küche, Schmand oder Sahne zum Beispiel, die lassen sich nicht so ohne Weiteres selbst herstellen. Für Joghurt gilt das nicht und du brauchst noch nicht mal einen Joghurtbereiter, extra Zubehör oder Kulturen. Ein einfaches Glas Joghurt und frische Milch reichen aus für den Beginn deiner endlosen Joghurt Produktion. Und das Beste: mit diesem Rezept wird dein Joghurt mit der Zeit auch nicht wässrig und sauer.
Und da es wirklich so simpel und das Ergebnis so gut ist, sollte das jeder mal versuchen.
Zutaten
- 1 Glas (500g) Naturjoghurt mit lebenden Kulturen (Bio Joghurt enthält immer lebende Kulturen, konventioneller nur bedingt. Das steht dann im Aufdruck)
- 3 Liter frische Milch oder Rohmilch
Dazu brauchst du noch einen großen Topf, ein Baumwolltuch und ein Sieb um die Molke abtropfen zu lassen. Ach ja, und natürlich frisch gespülte Gläser für deinen Joghurt ;o)
Und so gehts:
Milch erhitzen und wieder abkühlen lassen, dann kommt der Joghurt mit rein
Die Milch wird in einem ausreichend großen Topf erhitzt und zwar gerade soweit, das sie nicht kocht. Ich habe kein Thermometer und erhitze die Milch immer bis zu dem Punkt, dass sie anfängt zu schäumen und zu duften. Aber Vorsicht, beim erhitzen solltest du stetig rühren damit dir die Milch im Topf nicht anbrennt. Wenn die Milch ausreichend erhitzt wurde lässt du sie einfach stehen und abkühlen. Ich habe kein Thermometer deswegen behelfe ich mir mit der „Fingerprobe“. Sobald sich die Milch handwarm oder nur gering wärmer anfühlt gebe ich den Joghurt dazu.
Es gibt unterschiedliche Meinungen dazu, wie warm die Milch sein soll während der Joghurtherstellung. Manche sprechen von 40, andere von 50°C. Auch zur Menge des Joghurts, der zugegeben werden soll, in Bezug auf die Menge der Milch variiert. Ich habe die Erfahrung gemacht, das mehr Joghurt und eher weniger Hitze einen milderen Joghurt ergibt. Auch die Gefahr, dass sich die Kulturen im Laufe der Zeit verändern und ungenießbar werden, nimmt bei milderer Temperatur und mehr Startkultur ab.
Und jetzt ab in die Röhre
Wenn der Joghurt in der Milch gut verrührt ist stelle ich den Topf gut eingepackt in den Backofen. Es braucht aber keine zusätzliche Temperatur, die Joghurtkulturen sorgen mit ihrer „Arbeit“ schon selbst für ein ausreichend warmes Klima im Ofen. Einfach nur die Klappe schließen und eventuell noch für einige Zeit das Licht im Backofen einschalten. Das wirkt für den Anfang wie eine Wärmelampe. Du brauchst auch nicht unbedingt eine Decke sondern lediglich einen Deckel auf den Topf. Das ganze bleibt dann circa für 10 bis 12 Stunden stehen. Ich setze den Joghurt daher meistens Abends an und kann dann am nächsten Morgen den fertigen Joghurt abschöpfen.
Joghurt Probe – feste Konsistenz, die Molke läuft zusammen
Wann ist der Joghurt fertig? Im Grunde gibt es keinen genauen Zeitpunkt aber wenn du den Ofen öffnest und dir schon der leckere Geruch von Joghurt entgegen weht, dann ist er bestimmt gut. Einmal kurz am Topf gerüttelt, wenn sich der Joghurt im Topf als Gesamtes bewegt und vom Topfrand löst ist das ein gutes Zeichen. Noch einmal mit dem Löffel einstechen, der Joghurt sollte fest und brüchig sein und in dem entstandenen Loch sollte die Molke zusammenfließen.
Ach ja, die Molke!
Um einen schönen, festen Joghurt zu erhalten solltest du die Molke abtropfen lassen. Wenn du das nicht machst wird dein Joghurt mit der Zeit immer molkehaltiger und dadurch flüssiger. Ich nehme dazu ein Sieb und lege es mit einem Küchentuch aus. Dann löffle ich den Joghurt rein und lasse ihn abtropfen, bis er sich mit dem Löffel vom Tuch „schälen“ lässt. Du wirst es merken, der Joghurt wird mit der Zeit immer trockener im Tuch. Du brauchst ihn auch gar nicht ausquetschen im Tuch, das geht ganz von allein. Wenn er deine gewünschte Konsistenz hat dann löffelst du ihn einfach wieder raus aus dem Tuch in deine Gläser. Fertig ist der Joghurt!
Die Molke ist ein köstliches Getränk und herrlich erfrischend. Es gibt sicher jede Menge Rezepte für Mixgetränke aus Molke und allerlei anderes. Ich verwende sie zum Beispiel gerne in meinem Brotteig. Das Brot wird mit der Molke super saftig. Wie der Joghurt auch hält sich die Molke einige Zeit im Kühlschrank. Nach einigen Tagen können sich kleinere Joghurt-Klümpchen in der Molke gebildet haben denn natürlich arbeiten die Kulturen in der Molke auch weiter.
Joghurt abfüllen, fertig, lecker!
Der fertige Joghurt hält sich im Kühlschrank einige Zeit. Eine genaue Dauer kann ich dir nicht angeben. Da der Joghurt ein „lebendiges“ Produkt ist und die Kulturen durch die Kälte im Kühlschrank nur sehr träge werden, läuft der Prozess der Fermentierung immer weiter, wenn auch verlangsamt. Das ist bei gekauftem Joghurt übrigens genauso der Fall. Mir ist ein Joghurt schon mal „bitzelig“ geworden, das habe ich aber direkt gemerkt und ihn ausgegossen. Schlimmeres ist mir noch nicht passiert und das war auch das einzige Mal. Anfangs ist mir der Joghurt nach ein paar Ansätzen immer saurer im Geschmack geworden, bis er mir gar nicht mehr schmeckte und ich für den nächsten Ansatz ein neues Glas Joghurt gekauft habe. Seit ich die Molke abgieße und mit viel Joghurt als Ansatz arbeite, sowie niedriger Temperatur bei mehr Zeit, ist mir das jedoch nicht mehr passiert. Auch hier gilt: Verlass‘ dich auf dein Gefühl und deinen Geschmack. Sollte sich dein Joghurt mit der Zeit verändern dann fange besser mit einer neuen Kultur an.
Ich wünsche dir viel Spass und gutes Gelingen!
Eine Antwort zu „JOGHURT einfach selber machen“
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[…] uns ist Sauerteigbrot, dass ich mit Molke angesetzt habe anstelle Wasser. Die Molke bleibt beim Joghurt machen übrig und ist eine köstliche Verfeinerung im […]
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