EcoMe Zahncreme

ZAHNpasta – plastikfrei und gut?

Wer mich kennt der weiß, ich nehme viel in Kauf und bin mir für nichts zu schade, wenn ich dafür unserer Erde etwas Gutes tun kann. In den meisten Bereichen unseres Haushaltes habe ich Alternativen gefunden, bei Putz- und Waschmitteln vor allem. Kosmetik und Pflege rühre ich selbst und mittlerweile ja auch Shampoos und Duschgele. ZAHNPASTA ist aber so ein wunder Punkt! Mir sind die Zähne echt zu wichtig, als dass ich da selbstgemixter Zahnpflege vertrauen möchte. Ist Karies erst einmal da, ist der Schaden angerichtet und das möchte ich weder für mich, noch für unsere Kinder auf meine Kappe nehmen.

Mein einziger Versuch in diesem Bereich waren Zahnputztabletten und ehrlich, mir ist es erst nicht aufgefallen aber unser Sohn stand dann letztens im Bad und begutachtete seine Zähne ausgiebigst mit dem Zahnspiegel anstatt sich endlich die Zähne zu putzen. Irgendwann war es mir zu bunt und ich nahm ihm völlig genervt den Spiegel ab. Was mache ich? Stecke mir den Spiegel gleich selbst in den Hals und beschaue meine Zähne… ENTSETZEN! Vor allem die Rückseite meiner Zähne war total dunkel und dann fielen mir die Verfärbungen auch auf den Schneidezähnen auf. Und sowas hatte ich noch NIE! Was soll ich sagen, einmal mit der Zahncreme meines Mannes geputzt und meine Zähne waren wieder blitzblank. Seitdem stehen die restlichen Tabletten im Schrank und ich putze wieder konventionell.

Auf der Suche nach Alternativen

Seitdem sind Zahnputztabletten für mich raus. Abgesehen davon – und da sind wir wieder beim Punkt Leidensfähigkeit – fand ich die Zerkauerrei und das Einspeicheln der Tablettenmatsche nicht so toll. Aber ich nehme das alles gerne in Kauf wenn das Ergebnis gut ist, war bei den Tabletten für mich leider nicht der Fall. Jetzt bin ich auf ein Produkt der Marke EcoMe gestoßen, die mit einer veganen Zahnpasta werben, ohne Mikroplastik, mit weitestgehend natürlichen Zutaten. Die Tube besteht zu aus 75% aus Recyclat, das ist doch schon mal was. Verpackt ist sie in einer Pappschachtel aus 50% Altpapier… Häh, wieso das denn? Die meisten Zahnpastatuben kommen doch ohne Umverpackung aus, wieso ist die jetzt in einer Pappschachtel? Ist ja auch keine Bruchgefahr zu erwarten wie bei Glasverpackungen.

Okay, denke ich, wird wahrscheinlich kein Siegel drauf sein weil sie auf die Alufolie verzichten wollen. Ist ja auch ein ehrenwerter Gedanke. Und wenn kein Siegel auf der Tubenöffnung klebt dann muss die Tube bestimmt deswegen in den Karton. Ist dann das kleinere Übel gegenüber der Alufolie. Also kaufe ich die Zahnpasta – mir gefällt die Aufmachung und es schaut mir alles recht glaubwürdig aus. Zu Hause dann muss ich leider feststellen, dass die Tube doch versiegelt ist. Und da frage ich mich wieder, warum diese Tube (und es gibt ja noch andere Hersteller, die ihre Tuben in Kartonagen verpacken) in eine Pappschachtel muss, WARUM?

Da frag ich nach!

Also habe ich an EcoMe geschrieben, die im Übrigen zu Lornamead gehören. Weitere Marken von Lornamead sind sind zum Beispiel „Rapid White“ Zahncreme, „CD“ oder auch „Handsan“. Also gar kein von Grund auf ökologisches Unternehmen. Wird dann also trotzdem mein letzter Kauf dieses Produktes sein, egal welche Antwort…

Liebe*r Leser*in meiner Nachricht,
ich habe eine Frage zur Verpackung ihrer EcoMe Zahncreme. Die Tuben sind nochmal in einem Karton verpackt. Ich dachte schon das dies sein müsse, wenn man das Alu-Siegel weglassen möchte. Die Tuben sind jedoch versiegelt weshalb ich mich frage, warum eine zusätzliche Umverpackung nötig ist? Sie geben sich so viel Mühe, die Zahncreme so nachhaltig wie möglich zu verpacken, da könnte man sich doch das Papier, auch wenn es zu 50% aus Altpapier hergestellt ist, ganz sparen? Viele andere Hersteller verkaufen ihre Zahnpasta auch lose.
Über eine Antwort würde ich mich freuen.
Herzliche Grüße,
Ortrun Bonn

… Antwort folgt wenn sie folgt…

und da ist sie schon. Da ich bis heute keine Zustimmung zur Veröffentlichung erhalten habe gebe ich den Inhalt sinngemäß mit eigenen Worten wieder:

Erst einmal haben sie sich sehr freundlich für meine Nachricht bedankt und bedauern, dass ich mit ihrer Verpackung nicht zufrieden bin.


Als Erklärung dafür geben sie an, dass sie per Gesetz verpflichtet sind, auf Kosmetikprodukten eine Vielzahl an Informationen und Angaben zu machen. Dazu kommen dann noch Angaben, die der Hersteller selbst untergebracht haben möchte. Da diese auf dem Produkt nicht genügend Platz finden braucht es die Umverpackung, um alle Informationen abbilden zu können, damit die Vollständigkeit in Verbindung mit einer dennoch guten Übersicht und Lesbarkeit und einem immer noch ansprechenden Aussehen gegeben ist. Dies macht nach ihrer Aussage daher in einigen Fällen eine zusätzliche Umverpackung nötig.

Der Umkarton ist laut ihrer Aussage zu 100% recyclingfähig und besteht bereits zu 50% aus recycelter Pappe. Nichtsdestotrotz können sie sich sicher noch weiter verbessern und bleiben dran!

Sie verabschiedete sich als EcoMe-Team mit herzlichen Grüßen aus Norderstedt

Auf diese Antwort musste ich nochmal reagieren…

Liebe Frau ***,
vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Dann verstehe ich das sie, aufgrund der Umstände mehr Informationen zu dem Produkt als auf der Tube Platz ist platzieren wollen, eine Umverpackung als zusätzliche Werbefläche nutzen müssen. Wenn dies der einzige Grund ist, dann sollten sie in ihrem Unternehmen trotzdem darüber nachdenken, ob die Fülle an schicken Symbolen und Claims auf ihren Umverpackungen diese rechtfertigen, wenn es auch ganz ohne zusätzliche Kartonage ginge, um so den den grundsätzlichen Verbrauch von Verpackungsmaterial weiter einzuschränken, wo er doch eigentlich unnötig ist. Auch das Recycling von Papier verbraucht Energie und Ressourcen, ganz zu Schweigen von der Verarbeitung und dem Bedrucken des Kartons mit Farben/ Lösungsmitteln. Dies einzusparen spart ihnen zusätzliche Kosten und der Umwelt unnötige Belastung.
Herzliche Grüße,
Ortrun Bonn

Und bekam nach einiger Zeit noch einmal Antwort, die ich hier sinngemäß wiedergebe:

Ich wurde wieder freundlich begrüßt mit Dank für meine Rückmeldung und herzlichem Dank für meine Anregungen.
 
Sie würden bereits prüfen (und das bei all ihren Marken) inwieweit hier der ökologische Fußabdruck noch optimiert, Plastik und Verpackung eingespart oder auf andere Materialien umgeschwenkt werden kann. Dieser Prozess könnte jedoch nicht von Heute auf Morgen möglich sein. Dennoch arbeiten sie mit Nachdruck daran und es würde sich diesbezüglich ganz sicher zukünftig einiges tun.

Dann gab es noch viele Grüße vom EcoMe-Team

Und auch darauf habe ich nochmals reagiert

Liebe Frau ***,
vielen Dank noch einmal für Ihre Rückmeldung. Ich verstehe Ihre Beweggründe als Unternehmen und freue mich natürlich darüber, dass Sie eine zunehmende Sensibilität zu diesen Themen aufgreifen und in Ihre Produkte mit einfließen lassen. Es ist nicht leicht „alles unter einen Hut“ zu bekommen und mitunter ein weiter Weg. Dafür wünsche ich Ihnen viel Erfolg!

Herzliche Grüße,
Ortrun Bonn

PS. Ich schreibe einen kleinen Blog rund um die Themen der Nachhaltigkeit und würde gerne Ihre Antworten auf meine Fragen mit Ihrer Erlaubnis in einem Beitrag zum Thema plastikfreie bzw reduzierte Alternativen zu herkömmlicher Zahnpasta abbilden. Bitte schreiben Sie mir kurz, dass das für Sie in Ordnung geht.

Danke und sonnige Grüße,
Ortrun Bonn

Braucht es den Karton denn jetzt wirklich?

Tja, an sich finde ich es sehr schade. Ich verstehe den Druck des Wettbewerbs auf dem Markt und dem Drängen danach, sich möglichst gut und schick zu präsentieren. Leider geht das immer noch auf Kosten der Umwelt. Und ein Produkt wird von den Konsumenten leider immer noch viel zu oft vom Aussehen und den Werbeversprechen her bewertet und gekauft. Meiner Meinung nach müssen wir diese Brille schleunigst absetzen um den wahren WERT ungefiltert erkennen zu können. Das geht nur, wenn wir selbstbewusst und aufgeklärt einkaufen. Auf der anderen Seiten müssen all jene, die uns etwas verkaufen wollen – und vor allem auch die ganzen Startups, die die Welt mit ihren neuen, umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Produkten besser machen wollen – fair, transparent und ehrlich kommunizieren. Und das nicht auf Kosten zusätzlicher Verpackung. Ich denke, ein ehrlich gutes Produkt hat das am Ende auch gar nicht nötig und das entscheiden letztendlich WIR!

In diesem Sinne, Augen auf beim Einkauf ;o)

Eine Antwort zu „ZAHNpasta – plastikfrei und gut?“

  1. Avatar von Annika
    Annika

    Hallo 🙂 ich bin gerade im Zuge der Frechere einer Hausarbeit (ich studiere Verpackungstechnologie) auf deinen Blogbeitrag gestoßen. Ich schreibe über genau diese Zahnpasta und musste leider feststellen das die Marke ECOME ihr Website offline genommen hat und ich nun kaum Infos über das Produkt finden kann. Könntest du mir verraten an welche E-Mail Adresse du geschrieben hast? Ich habe auf mehrere Mails leider keine Antwort bekommen…

    Übrigens gefällt mir dein Blog sehr gut und ich konnte einige Inspirationen für DIY’s finden!

    Liebe Grüße,
    Annika

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1 Kommentar zu “ZAHNpasta – plastikfrei und gut?

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