Mein Papa sagte immer, dass wir uns zu einer Wegwerfgesellschaft entwickelt haben und da hat er schon recht. Es ist den meisten nicht bewusst, selbst denen nicht, die schon sehr bewusst an diese ganzen Themen rangehen, aber das meiste was wir gebrauchen verbrauchen wir in dem Moment auch. Das sollte nicht so sein. So sollen wir nicht mit unseren ROH- und WERTstoffen umgehen.
Dabei ist es heutzutage echt schwer, bei der Fülle an Angeboten. So viele schöne Dinge, so vieles, was man noch nicht hat und gut gebrauchen könnte. Ich gebe zu, als mein Vater vor Jahrezehnten mit dem Spruch um die Ecke kam, habe ich ihn nicht so wirklich verstanden. Und ich wollte mir auch dadurch nicht das Recht nehmen lassen, mir schöne Sachen zu kaufen. Damals war ich noch ein kleines Mädchen und bei den Diskussionen ging es vor allem oft um die Dinge, die meine Freundinnen alle hatten und die ich deswegen auch haben wollte. Ich denke, da ging es vor allem ums Gefühl – das Gefühl, dazuzugehören, das Gefühl, mithalten zu können.
WAS macht Gesellschaft aus?
Wikipedia sagt dazu folgendes:
Gesellschaft bezeichnet in der Soziologie eine durch unterschiedliche Merkmale zusammengefasste und abgegrenzte Anzahl von Personen, die als sozial Handelnde (Akteure) miteinander verknüpft leben und direkt oder indirekt sozial interagieren. Gesellschaft bezieht sich sowohl auf die Menschheit als ganze (gegenüber Tieren und Pflanzen) als auch auf bestimmte Gruppen von Menschen, beispielsweise auf ein Volk oder eine Nation. Gesellschaft kann sich aber auch auf einen räumlich abgegrenzten und strukturierten Zusammenhang zwischen Menschen beziehen, auf Kollektive oder auch auf ein Knäuel (cluster) im sozialen Netzwerk der Menschheit, das sich durch die Netzwerkdichte und Multiplexität der Interaktionen abgrenzen lässt. In den aktuellen Sozialwissenschaften wird die Bezeichnung oft mit ungenauer Bedeutung verwendet.
Unter Gesellschaft verstehen die Ethnologie (Völkerkunde) sowie die anthropologischen Wissenschaften eine größere Menschengruppe mit differenzierten Sozialstrukturen und Organisationsformen, die in einem abgrenzbaren Gebiet lebt und deren Mitglieder durch gemeinsame Sprache sowie umfassende soziale und wirtschaftliche Wechselbeziehungen miteinander verbunden sind. Dies beinhaltet je nach Autor manchmal auch gemeinsame Werte, Überzeugungen, Traditionen und Erfahrungen.
Wikipedia
Unsere Gesellschaft hat sich in Wechselbeziehung mit dem industriellen Fortschritt im Laufe der Zeit verändert und weiterentwickelt. In früheren Zeiten lebten die Menschen anders und mussten mehr auf ihr Hab und Gut achten. Sie hatten es sich größtenteils selbst erschaffen oder hart erarbeitet. Defekte wurden repariert und geflickt und generell wurde Wert darauf gelegt, dass alles im ordentlichen Zustand blieb, denn die Dinge waren wertvoll – sie konnten nicht einfach so nach Lust und Laune ersetzt werden.
Heute leben wir mit unseren first world Problemen in einem derartigen Überfluss, dass mir dabei ganz schwindelig wird. Und ich beobachte selbst an mir, dass, wenn ich nicht genau aufpasse, auch ich in die ein oder andere Konsumfalle tappe. Ich finde zufällig Dinge im Haushalt auf der Suche nach anderen Sachen und hätte mich sonst nie daran erinnert. Ich finde Dinge, die mir wichtig waren und mit meiner heutigen Sicht auf die Lage völlig unsinnig erscheinen.
Und jetzt?
Ich glaube fest daran, dass sich unsere Gesellschaft weiterentwickeln kann – ganz so, wie sie es schon immer tat. Nur eben in eine andere Richtung, zurück also, zumindest was den bewussten Umgang mit unseren Ressourcen angeht. Denn das macht Gesellschaft aus, so wie in den Zitaten oben beschrieben. Wir sind durch eine gemeinsame Sprache sowie umfassende soziale und wirtschaftliche Wechselbeziehungen miteinander verbunden – auch gemeinsame Werte, Überzeugungen, Traditionen und Erfahrungen gehören dazu. Wenn sich innerhalb dieses Verbundes entsprechende Überzeugungen, Werte und Traditionen durch ein neues Bewusstsein und Umdenken bei Einzelnen verändern, dann kann dies über unser soziales Netzwerk weiter und zur Blüte getragen werden.
Und genau das passiert gerade – eigentlich passiert es schon länger, aber bevor die einzelnen „Spinner“ mit ihren „verrückten Ideen und Ansichten“ endlich Gehör und Sichtbarkeit erlangen, braucht es halt ein paar Jahre. Die Gesellschaft ist eben auch eine träge Masse. Jetzt aber sind wir endlich an dem Punkt angelangt, dass es zu einer Wechselwirkung mit der Wirtschaft und den Produzenten kommt. Jetzt endlich ist die kritische Masse erreicht, die auch ein Umdenken in den Unternehmen und Konzernen bewirkt. Die machen das bestimmt nicht alle gerne und bereitwillig, denn das ist mit viel Anstrengung und hohen Kosten verbunden. Aber die Nachfrage bestimmt das Angebot, und deswegen verändert sich gerade sehr viel in diesem Bereich. Sicher auch viel Green und woke washing, aber dafür schreibe ich ja auch hier ;o)
Ich zumindest freue mich über diese Entwicklung und bin sehr gespannt auf die Zukunft. Hier möchte ich auf jeden Fall mitreden und mitgestalten und mit meinen Ideen dazu einen Beitrag leisten. Begleite mich also auf dem Weg von der Wegwerfwerfgesellschaft hin zur nachhaltig denkenden und vor allem auch handelnden Achtungsgesellschaft.
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